An dieser Stelle informieren wir Sie über Neuigkeiten aus dem Projekt und bevorstehende Veranstaltungen.
Was braucht ein lebenswerter Ort? Welche Bedeutung hat Engagement und Kulturarbeit in diesem Kontext? Wie können soziale Infrastruktur und sektorübergreifende Kooperationen zur Stärkung der Gemeinschaft beitragen? Diese und weitere Fragen erörterte das Projekt WIRinREGIONEN in einem offenen Dialog mit verschiedenen Akteuren aus Kultur, Politik, Jugendarbeit, Wirtschaft und Bildung in Ballenstedt in Sachsen-Anhalt. Unter dem Motto STADT(T)RAUM wechselten die Teilnehmenden am 18. Oktober 2024 die Perspektiven, um Neues zu sehen und kreativ zu sein. In den ehemaligen Räumlichkeiten der Fleischerei Kortum, dem heutigen Tanz- und Nachtclub Feinkost, ging es darum, Visionen zu spinnen und gute Gespräche zu führen. „In der Visionswerkstatt entstanden Ideen für ländliche Räume, etwa ein Jugendbudget, die Vernetzung mit www.nebenan.de, ein Vereins-Speed-Dating und eine Mitfahrbank“, fasst IÖW-Projektleiterin Dr. Sabine Hielscher zusammen.
Wir haben uns gefreut, an der diesjährigen EU SPRI-Konferenz teilzunehmen und unser Projekt dort vorzustellen. Das Konferenzthema „Governing Technology, Research and Innovation for Better Worlds“ befasste sich mit den politischen und gesellschaftlichen Werten, die die Richtung und die Instrumente von Technologie, Innovations- und Wissenschaftspolitik beeinflussen. In unserer Projektvorstellung hat Dr. Friederike Rohde Erkenntnisse aus der Fallstudie in Sachsen-Anhalt präsentiert und ist auf die Bedeutung von sozialen Innovationsökosystemen eingegangen.
Mit der nationalen Strategie für soziale Innovation und Unternehmen und Gemeinwohlorientierte Unternehmen und den DATI-Innovationsgemeinschaften rücken soziale Innovationen stärker in den Fokus. Unsere Untersuchungen zeigen jedoch, dass Initiativen zur sozialen Innovation in ländlichen Gebieten in Ostdeutschland viel Arbeit investieren müssen, um sich zu legitimieren – gegenüber der lokalen Bevölkerung, aber auch politischen Akteuren. Unsere Fallstudie im Ostharz zeigt, dass das zivilgesellschaftliche Engagement, welches sich in sozialen Innovationsinitiativen bündelt, wichtige Beiträge für Gemeinschaftlichkeit, Selbstwirksamkeit und die Stärkung von Orten im ländlichen Räum leistet. Obwohl überregionale Netzwerke wie Neulandgewinner oder das Netzwerk Zukunftsorte dazu beitragen, dass sich Ökosysteme sozialer Innovationen entwickeln können, ist die politische Unterstützung in einigen Bundesländern noch ausbaufähig.
Im Januar luden wir als Verbund Initiativen, Praxisakteure, Forschende und politisch Aktive zu einem Online-Werkstattgespräch ein. Die lebendigen Diskussionen und inspirierenden Impulse beflügelten uns. Ende Februar kamen wir zu unserem Partnertreffen in Berlin in den Räumlichkeiten des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung zusammen. Wir freuen uns außerdem sehr, dass wir die Ergebnisse aus dem Projekt beim European Forum for Studies of Policies for Research and Innovation der Universität of Twente im Juni 2024 in Enschede vorstellen werden.
Weit entfernte Supermärkte und Arztpraxen, Wegzug, Leerstand und demografischer Wandel: Viele ländliche Gemeinden sorgen sich um ihre Zukunft. Um ihre Kommunen lebenswerter zu machen, engagieren sich Bewohner*innen auch selbst: etwa in selbstorganisierten Veranstaltungszentren, regionalen Lebensmittelläden, gemeinschaftlichen Werkstätten oder Seniorencafés. Diesen Ideenreichtum sichtbar zu machen, hat sich das Forschungsprojekt „WIRinREGIONEN“ vorgenommen.
„Bewohner*innen ländlicher Kommunen sind, anders als oft dargestellt, lokalen Herausforderungen nicht hilflos ausgesetzt“, so Projektleiterin Sabine Hielscher. „Im Gegenteil: Sie sind aktiv und nutzen ihr lokales Wissen, um das Zusammenleben zu verbessern. Daher will das Projekt Allianzen schaffen und herausfinden, was Engagement fördert und hemmt. Die ersten Begegnungen vor Ort mit Bürger*innen in Ballenstedt, Lübbenau und Lauchhammer zeigen: Die öffentliche Stärkung und positives Feedback an die Engagierten helfen ihnen, motiviert zu bleiben. Auch der Austausch zwischen Bürger*innen, Stadt und Politik ist wichtig, um Ziele abzugleichen.“